Seifenblasen... 

Beschreibung


Eine Entdeckung der Möglichkeit zum Schreiben von "Zettelchen" für mich und andere
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"A blog a day keeps the blogger to stay." ^^ (Tamaro)

21.03.2014

Frühlinganfang, der Weltgeschichtentag und die kleine Geschichte

Heute war der kalendarische Frühlingsanfang.
Und frühlingshafter hätte das Wetter kaum sein können.

            Frühlingsblau...


            Milder Abend...


Heute am 20.03. war nicht nur der kalendarische Frühlingsanfang, sondern es ist auch der Weltgeschichtentag.

Daher will ich eine kleine Geschichte erzählen.


Die kleine Geschichte

Es war einmal eine kleine Geschichte.

Als sie geboren wurde, war sie erst ein ganz kleiner Gedanke, aber auch schon ziem­lich munter.
Nachdem sie zu einer kleinen Idee geworden war, hielt sie ihre Eltern, Papa Bleistift und Mama Fan­tasie, ganz schön auf Trab.
Ständig wuselte sie mal hierhin und mal dorthin.
Manchmal musste sogar ein Nachbarskind, das Ratzefummel, zu Hilfe gerufen wer­den, um sie nicht zu wild herumtollen zu lassen.

Dann kam sie in den Kindergarten, als sie etwas größer wurde, und dort konnte sie mit vielen anderen Gedanken spielen und lernte auch von den anderen. Das war eine schöne Zeit, aber auch anstrengend für die Eltern, wenn sie nach Hause kam und vor lauter neuen Eindrücken nur so übersprudelte.

Inzwischen war sie so groß geworden, dass sie von Mama und Papa in die Schule ge­schickt wur­de, um ein wenig mehr zu lernen und nicht nur zu spielen.
Das gefiel der kleinen Geschichte zuerst gar nicht, denn immer, wenn sie gerade anders­wo etwas besonders Schönes und Verrücktes entdeckte, sagten ihr die Lehrer: "Nein, so geht das nicht! Bleib ein bisschen mehr bei dem, was Du eigentlich bist,- eine kleine Geschichte. Und die will ja noch irgendwohin, damit sie groß wird."
Anfangs sträubte sich die kleine Geschichte noch gewaltig dagegen und versuchte immer wieder auszureißen. Und manchmal kam sie dabei auch ganz schön weit herum. Das war für sie wie Ferien.
Ihre Lehrer sagten ihren Eltern jedoch Bescheid, was sie da trieb, und dann fanden sie gemeinsam einen Weg, um sie wieder einzufangen.

Manchmal schaute die kleine Geschichte nachdenklich nach oben, zu dem, der Mama und Papa sagte, wie sie sich verhalten sollten, und fragte sich, was er wohl von ihr hielte. Aber natürlich konnte sie dort oben nichts entdecken, denn sie lebte ja in einer flachen Welt mit zwei Dimensionen, und sie bekam keine Antwort.
Doch sie merkte, dass sie mit Mama und Papa nicht allein war. Es gab etwas dort oben in dem anderen Raum, der dritte Dimension genannt wurde, und den kleine und große Geschichten niemals erleben konnten. Das fühlte sie genau, denn sie war eine einfühlsame kleine Geschichte. Dieses Etwas dort oben machte ihr Mut. Von Mama und Papa erfuhr sie, dass er ein Autor war, worunter sie sich allerdings nicht viel vorstellen konnte.

Irgendwann hatte sie gelernt, mehr auf sich zu achten, und da begann sie doch tat­säch­lich, etwas schneller zu wachsen.
Sie nahm Form an und wurde durchaus attraktiv und sehenswert.
Und was für eine Form sie bekam... Junge, Junge, die kleine Geschichte wurde richtig sexy.

Nach längerer Zeit, während die kleine Geschichte wuchs und wuchs, kam sie in eine neue Schule.
Mittlerweile war sie auch in einen großen Kasten umgezogen. Papa, der früher schlank und spitz war, klackerte jetzt, wenn er ihr etwas sagte.
Aber ihre Welt blieb nach wie vor auf ihre zwei Dimensionen beschränkt, sie hatte nur etwas Leuchtendes bekommen. Und in den Ruhestunden schlief die kleine Ge­schichte auf einer silbernen runden Platte. Nur beim Aufstehen wurde ihr regel­mäßig schwindelig, weil sich das Bett dann so irrwitzig schnell drehte.

Diese Schule war sehr streng,- oft viel zu streng, befand die kleine Geschichte. Irgendetwas wurde von irgendjemandem an ihr rot unterschlängelt, es kam eine kleine Schere, schnitt etwas in ihr herum und aus ihr heraus, fügte es woanders wieder ein, oder es wurde ihr einfach fortgenommen.
Es tat der kleinen Geschichte weh, denn es waren oft geliebte Spielgefährten, die eine Zeit lang mit ihr gingen, und manchmal flehte sie den Unbekannten dort oben an, ein bisschen vorsichtiger mit ihr umzugehen und ihr ein paar Freunde zu lassen.
Doch es half nichts. Der große Lektor und Korrektor, wie Mama und Papa ihn nann­ten, war unerbittlich. Wieder so etwas, worunter sich die kleine Geschichte nichts vorstellen konnte.
Und das Nachbarskind von damals, das Ratzefummel, half längst nicht mehr, mit einem einfachen liebevollen Streicheln zu sagen, wo es lang ging.
Das machte jetzt alles der strenge Der-da-oben.

Und doch,- auf wundersame Weise gewann sie an Eigenleben und Selbst­be­wusst­sein und wurde stärker und stärker.
Sie war Dem-da-oben sogar dankbar, weil sie bemerkte, dass sie immer stärker, besser und größer wurde.

Eines Tages war es so weit.
Nichts mehr wurde an ihr herumgeschnippelt, nichts mehr wurde rot unterschlängelt und nichts mehr wurde an ihr herumgemäkelt.
Sie fühlte sich wohl mit sich selbst, und sie wurde als das gesehen, was sie nun war: eine gute Geschichte.
Der-da-oben schaute erfreut auf sie hinunter. Das konnte sie fühlen. Und sie war mit sich glücklich und zufrieden.
Und wer sie las, sagte im Anschluss: Das ist eine schöne Geschichte.

So war am Ende aus der kleinen Geschichte doch noch eine große Geschichte geworden.

Ob große Geschichten wieder kleine Geschichten als Kinder bekommen können?
Kleine Gedanken, die herumtollen und nur mit dem Ratzefummel zu bändigen sind?

©Tamaro
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Morgen ist Freitag.
Ich habe schon auf unserem Essensplan vorgelünkert, weil ich nicht mehr wusste, was geplant war.
Morgen gibt es Zwiebelkuchen! Yippee!^^
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Slogan des heutigen Tages:
"Versuchung in der Stille der Einsamkeit: Weltgeschichtentag!"

Das hat etwas sehr Nachdenkenswertes und Philosophisches...
In diesem Sinne: Erzählt den Einsamen eine kleine Geschichte!
Es wird vielleicht zur hilfreichen Versuchung, aus der Einsamkeit herauszukommen.

3 Kommentare:

  1. *.* tolle Geschichte!!! ;-)

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    1. Danke! :)
      Ich dachte, am Weltgeschichtentag sollte ich mir doch ruhig eine Geschichte ausdenken und erzählen. :)

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    2. :) Ja ;) nur schon die Idee von einer Geschichte über eine Geschichte finde ich super!! ;D

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Danke für den Kommentar! :)

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